Nachrichten aus dem Hinterhaus #64

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Matthias Egersdörfer im Interview

Er ist bekannt für seinen bissigen Humor, seine pointierten Beobachtungen, seinen einzigartigen Bühnenstil, und natürlich sein deftiges Fränkisch: Matthias Egersdörfer, eine feste Größe auf deutschen Kabarett- und Comedybühnen. Im September gastiert er in Coburg. Gelegenheit für ein ausführliches Gespräch.

COBURGER: Herr Egersdörfer, wie sind Sie auf die Idee für Ihr neues Programm „Nachrichten aus dem Hinterhaus“ gekommen? Was hat Sie inspiriert?

Matthias Egersdörfer: In der Zeit der Corona-Epidemie habe ich jeden Tag ein kleines Filmchen im Schlafanzug an meinem Küchentisch verfertigt und selbiges dann über das Internet veröffentlicht. Diese ganzen Geschichten trugen die Überschrift „Nachrichten aus dem Hinterhaus“. Irgendwann in dieser Zeit ist dann das neue Programm entstanden. Corona hat da noch lange nicht aufgehört. Die Rahmenhandlung erzählt unter anderem auch die Geschichte von den Menschen im Haus. Deshalb habe ich den Titel noch einmal verwendet. Inspiriert hat mich die Situation eines Menschen, der das Haus nur noch gelegentlich verlässt.

COBURGER: Ihre Show malt ein lebendiges Bild von einem Hinterhaus und seinen Bewohnern. Gibt es echte Vorbilder für die Charaktere und Geschichten?

Matthias Egersdörfer: Tatsächlich gibt es im Vorderhaus eine Familie mit zwei kleineren Kindern. In meinen Geschichten ist es dann eine fast unzählbare Kinderschar geworden, die von früh bis spät schreien. Das ist, ehrlich gesagt, sehr übertrieben. Die Frau Schlitzbier, die den ganzen Tag hustet, habe ich mir ausgedacht. Natürlich ist es möglich, dass so eine Frau einmal in unserem Haus gewohnt hat. Manche Figuren sind eine Mischung aus verschiedenen Personen, die mir schon länger auf den Geist gehen.

COBURGER: Was können die Zuschauer in Coburg von Ihrem Auftritt erwarten? Gibt es besondere Highlights, die nur dort zu sehen sein werden?

Matthias Egersdörfer: Erwarten kann man unter anderem eine Anleitung, wie ein idealer Sonntag ablaufen kann. Erleben kann man auch wie der Egersdörfer sich über zeitgenössische Redensarten aufregt. Und interessant könnte auch werden, wo genau der verloren geglaubte Ringelsocken verblieben ist. Über die anderen Highlights möchte ich an dieser Stelle noch schweigen.

COBURGER: Ihr Programm ist sehr detailreich und atmosphärisch. Wie schaffen Sie es, diese Details so lebendig auf die Bühne zu bringen?

Matthias Egersdörfer: Die „Nachrichten aus dem Hinterhaus“ wurden sehr lange geprobt, weil die Premiere fast ein halbes Jahr verschoben wurde. Wir haben einfach nicht aufgehört daran zu arbeiten, weil wir ja sonst nichts zu tun hatten. Vielleicht ist das der Grund für die lebendigen Details.

COBURGER: Haben Sie besondere Wünsche an das Coburger Publikum und was hoffen Sie, dass die Zuschauer aus „Nachrichten aus dem Hinterhaus“ mit nach Hause nehmen?

Matthias Egersdörfer: Sehr angenehm finde ich es, wenn nicht ständig mit dem Handy gefilmt oder fotografiert wird. Ansonsten mag ich ein Publikum, das sich gerne auf diese Geschichten einlassen kann und der verwickelten Erzählung folgt. Neben den Aufregungen und Blödsinnigkeiten lassen sich auch einige Wahrheiten und poetische Schönheiten im Programm finden. Wenn das eine kleine Freude machen könnte, wäre schon viel erreicht.

COBURGER: Sie waren sonst immer im „Schwarzen Bären“ in Beiersdorf, jetzt das erste Mal in St. Augustin – mitten in der Stadt. Ändert das die Stimmung auf der Bühne?

Matthias Egersdörfer: Neulich habe ich Geschichten in einem Plattenladen in der Innenstadt von Coburg vorgelesen. Davor hatte ich die Gelegenheit mir Coburg ein wenig genauer anzusehen und war sehr erfreut über die schöne Stadt und ihre fränkisch herzlichen Bewohner. Wenn ich vor der Vorstellung einen doppelten Espresso ohne Milch und Zucker bekomme, könnte das ein schöner Auftritt werden.

COBURGER: 20 Jahre Egersdörfer: Halbzeit, Endzeit oder Prost auf die nächsten 20 Jahre?

Matthias Egersdörfer: Den Egersdörfer gibt es schon ein bisschen länger als 20 Jahre. Aber immer noch macht es große Freude, mir Geschichten auszudenken und die auf einer Bühne zu erzählen. Insofern möchte ich „Prost“ rufen und den Schweizer Dichter Gottfried Keller zitieren: „Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluß der Welt!“

Matthias Egersdörfer „Nachrichten aus dem Hinterhaus“

27.09.2024, Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr
Coburg Pfarrzentrum St. Augustin (Obere Klinge 1)

Weitere Veranstaltungen der Agentur Streckenbach in Coburg:

  • Lisa Feller, 04.10.2024, 20 Uhr, St. Augustin · Rolf Miller, 11.10.2024, 20 Uhr, St. Augustin
  • TBC – Totales Bamberger Cabaret, 08.11.2024, 20 Uhr, Kongresshaus Rosengarten
  • Maxi Gstettenbauer, 4.12.2024, 20 Uhr St. Augustin
  • Helmfried von Lüttichau, 13.12.2024, 20 Uhr, Kongresshaus Rosengarten

Tickets an allen bekannten VVK-Stellen oder online ausdrucken unter: www.agentur-streckenbach.de

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